„Anna Biens Skulpturen verweigern Anmutungen des Vertrauten. Man sieht sich Fremdem, Unbekanntem und so noch nie Gesehenem gegenüber. Es fällt schwer, diese Fremdheit auszuhalten. Jede Arbeit zieht auf eigene Art und Weise an, nimmt gefangen und verlockt den Betrachter gleichsam zu Schritten in die Fremde. Dass die Arbeiten als fremd erscheinen, mag damit zusammenhängen, dass sich in ihnen das Farb- und Formenempfinden des Fernen Ostens und des Westens in eigenartig neuer Weise mischen. Die Arbeit Anna Biens ist Frucht von multikulturellem Dasein, Gestalt gewordenes Leben und festgehaltene Energie im Schnittpunkt zwischen Ost und West. Darüber hinaus mag es so sein, dass dieser Stand im Schnittpunkt der Kulturen auf eine andere Ebene hebt, die aus der Sicht der nur einen Kultur befremdet. Schließlich könnte es sein, dass Anna Biens Skulpturen auf eigene Weise mit Tiefenschichten, Bildern auf dem Grund der Seele korrespondieren und Seelenlagen schwingen lassen, die sonst unberührt sind. Dies würde einen Teil der Faszination der Arbeiten verstehbar machen.“

Helmut A. Müller