Porträt Gil Schlesinger


Die Arbeiten Gil Schlesingers entwickelten sich aus Quellen der klassischen Moderne. Er brachte die Freiheiten der Abstraktion in das von dogmatischer Strenge bestimmte Kunstbild der 1960er und 1970er Jahre nach Leipzig. Seine lyrischen und oft stark farbigen Bilder, Zeichnungen, Grafiken und Collagen hatten einen prägenden Einfluss auf junge, suchende, die einseitige Kunstauffassung der DDR ablehnende Autodidakten wie Studierende der Leipziger Kunsthochschule. Berliner, Rostocker, Erfurter und Chemnitzer Künstler suchten seine Nähe. Seine geistige Freiheit erlaubte ihm Offenheit und Mut auch in politischer Hinsicht. So wurde er zu einer Art „Vaterfigur“ in der alternativen Leipziger Kunstszene. Diese Wirkung klang noch nach, als er die DDR längst verlassen hatte: Künstler des „1. Leipziger Herbstsalon 1984“ hatten zu seinem Kreis gezählt.

Seit 1980 entstanden umfangreiche Zyklen. Metaphern zur Geschichte manifestierten sich in mit Asche und Erde realisierten Großformaten.

Das von Anbeginn seiner künstlerischen Arbeit entstandene grafische Werk beinhaltet eine große Zahl von Zeichnungen, handgedruckten Holzschnitten und Siebdrucken.

Vita

  • 1931 in Aussig (Tschechoslowakei) geboren
  • 1948 - 1955 Aufenthalt in Israel 
  • 1955 Übersiedlung in die ehemalige DDR 
  • 1960 - 1962 Fachschule für angewandte Kunst, Leipzig
  • 1956 - 1967 Theatermaler in Anklam, Dessau, Meiningen, Leipzig
  • 1967 Mitglied des Verbandes Bildender Künstler der DDR
  • 1980 Übersiedlung nach München
  • 1985 Mitglied im BBK München / Oberbayern
  • 1988 Teilnahme am Internationalen Bildhauersymposium in Durbach / Schwarzwald 
  • 1992 Ehrenmitgliedschaft im BBK Leipzig
  • 1994 Mitglied der Freien Akademie der K.ünste zu Leipzig
  • seit 1999         wohnhaft in Pfaffenhofen bei München

 

Ausstellungen

EINZELAUSSTELLUNGEN (AUSWAHL) :

 

1970 Galerie im 1. Stock, Halle/Saale

1971 Ateliergemeinschaft, Erfurt

1974 Agricola-KIub, KarI-Marx-Stadt

1975 Galerie "Wort und Werk", Leipzig

1976 Stadtkirche St. Michael, Jena

1978 Galerie Nord, Dresden

1979 Galerie Jürgen Schweinebraden, Berlin ; Galerie "Clara Mosch", Karl-Marx-Stadt; Klub Otto-von-Guericke, Magdeburg

1980 Galerie "Arkade", Berlin

1982 Goethe-Institut, Lille /Frankreich

1982/83 Grafiek centrum, Haarlem/Holland

1984 Galerie "MANA", Wien/Österreich ; Galerie Raab, Berlin

1986 Grafiek centrum, Haarlem/Holland

1988/90 Galerie 88, Hanau; Galerie Leger, München

1991 Grafiek centrum, Haarlem/Hollandl; Lindenau-Museum, Altenburg

1992 Preussen EIektra, Hannover; Kunstverein Jena, Jena; Galerie am Sachsenplatz, Leipzig

1993 ART Frankfurt (Galerie 88, Hanau) - One Man Show; Galerie Leger, München

1994 Galerie BIüthner im Alten Rathaus, Leipzig ; Galerie Leger,  München

1995 Galerie auf Zeit, Berlin ; Museum für Junge Kunst, Frankfurt/Oder

1996 Kroch-Haus, Ausstellungszentrum der Universität Leipzig, Leipzig

1999 Galerie Leipziger Hof, Leipzig; Usedorner Kunstverein,  Heringsdorf

1999 Galerie 5 Sinne, Halle/Saale; Neue Sächsische Galerie, Chemnitz;

Galerie Göpersdorf, bei Altenburg

2000 Galerie ART-In, Meerane

2002 Sparkasse Pfaffenhofen

2003 Galerie Bürgerhaus Zella-Mehlis/Thür.

2004 Kunstverein Leipzig-Panitzsch

2006 Galerie Weise, Chemnitz; Malerei & Grafik, Museum Borna;

Galerie ars videndi, Pfaffenhofen an der Ilm

2007 Literaturhaus, Magdeburg; Galerie Ruhnke, Potsdam

2008 Galerie ars videndi, Pfaffenhofen an der Ilm

2010 Marienkirche, Gelnhausen; Heck-Art-Galerie, Chemnitz

2011 Kulturgut Quellenhof, Göpfersdorf; Kultur- und Begegnungszentrum Ariowitsch-Haus, Zentrum jüdischer Kultur, Leipzig

 

 

 

AUSSTELLUNGSBETEILIGUNGEN (AUSWAHL) :

 

1982 "Kunst im Widerspruch", Bonn

1986 "Von dort hierher', Kunstverein Landau, Landau

1987 Galerie der Künstler des BBK München

1989 Galerie der Künstler des BBK München - Ausstellung "Signs"

(mit Herbert Egl, AIbert Lohr, Henri Spaeti)

1990 - 91 "Ausgebürgert", Dresden, Hamburg

1992 Avantgarde "Reflex Ost-West", Potsdam

1993 "Denk ich an Deutschland", Dresden

1997 "Lust und Last'". Nürnberg., Leipzig; "Zeitgleich", Leipzig

1998 "Hundert Sächsische Grafiken", Dresden

2000 "Hundert Sächsische Grafiken", Dresden

2017 „FLORAL – Klassische Moderne und Gegenwartskunst“ Galerie ars videndi, Pfaffenhofen an der Ilm


Preise und Auszeichnungen

1978 Mogollonpreis, alternativer Kunstpreis der DDR

1981 Preis der Stadt München "BERGE 81"

1981 und 2000 Sonderpreis des Sächsischen Druckgrafiksymposiums

Literatur

1980 Katalog ",Arkade", Klaus Werner

1984 München Mosaik, Detlef Bluemler

1989 Katalog "Signs", Jürgen Schweinebraden

1991 Katalog "Gil Schlesinger, Malerei und Grafik", Andreas Kühne, Jutta Penndorf, Cornelia Rohne, Arnd Schultheiß, Gerhard Walter

1995 neue bildende kunst, Heft 3/95, Thomas Günther Katalog Museum für Junge Kunst, Frankfurt/Oder, Brigitte Rieger-Jähner

2017 Gil Schlesinger - Werke 1961 bis 2016

Arbeiten befinden sich:

in den Staatlichen Museen von Dresden, Altenburg, Leipzig, München. Regensburg, Frankfurt/Oder sowie im Rijksmuseum, Den Haag;

in Die Deutsche Bücherei, Leipzig, Die Deutsche Bibliothek, FrankfurtlMain, Schiller-Nationalmuseum, Marbach, Germanisches

Nationalmuseum, Nürnberg, Harvard-University, Cambridge., Klingspor-Museum, Offenbach, Kunstbibliothek, Berlin, Kunstdienst der Evangelischen Kirche, Berlin, Lyrikkabinett, München, Sächsische Landesbibliothek, Dresden, Stadt- und Universitätsbibliothek, Frankfurt/Main, Württembergische Landesbibliothek, Stuttgart, Artothek, Wuppertal, AIpiner Museum, München